Was ist eigentlich Asthma?
Es scheint ein harmloser Erkältungshusten zu sein. Doch irgendwie wird er nicht besser. Im Gegenteil: den ganzen Frühling hält der Husten an. Der Hausarzt kann nichts feststellen. Dann kommt das Gefühl der Atemnot dazu. Erst jetzt landet der Patient beim Lungenfacharzt (Pneumologen). Die Diagnose: Asthma!
Frühe Diagnose ist sehr wichtig
Asthma rechtzeitig erkennen ist sehr wichtig, aber nicht immer einfach. Husten, der saisonal oder bei Belastung auftaucht, Luftnot und pfeifende Atmung sind Schlüsselsymptome. Spätestens wenn man zwei dieser Symptome erkennt, sollte man einen Lungenfacharzt aufsuchen. Der Pneumologe kann jedoch meist schon viel früher eine Diagnose stellen. Denn darauf ist er spezialisiert. Je früher Asthma erkannt und behandelt wird, desto besser: In der Anfangsphase ist Asthma mit der richtigen Behandlung nämlich noch zu stoppen.
Asthma nimmt immer mehr zu
Die Zahl der an Asthma Erkrankten nimmt in Deutschland ungehemmt zu. Besonders bei Kindern und Jugendlichen ist die Zahl der Allergie- und Asthmafälle dramatisch gestiegen. Eine aktuelle Studie der Universität Münster belegt: Die Zahl der Asthmafälle hat um 3,4 Prozent zugenommen. Die Ursachen sind nicht definitiv geklärt. Sicher scheint jedoch, dass die zunehmende Belastung durch allergieauslösende Stoffe und Umweltschadstoffe, vor allem Zigarettenrauch, eine Rolle spielt.
Asthma wird oft übersehen – frühe Diagnose wichtig
Asthma ist kein unumgängliches Schicksal. Bei einer frühen Diagnose und der richtigen Behandlung kann die Entwicklung der Krankheit aufgehalten und vermieden werden. Hier schlagen die Lungenärzte Alarm, denn Asthma wird oft übersehen: 80 Prozent der Erwachsenen mit einer Überempfindlichkeit der Atemwege in Verbindung mit Asthmasymptomen sind nicht als Asthmatiker diagnostiziert! Dabei ist die frühzeitige Diagnose sehr wichtig. Denn in der Anfangsphase ist Asthma mit der richtigen Behandlung noch reversibel.
Erste Anzeichen: Bronchiale Hyperreagibilität
Ein wichtiges Indiz für ein mögliches Asthma ist die sogenannte bronchiale Hyperreagibilität (BHR) – eine überempfindliche Reaktion der Bronchien auf bestimmte Reize wie kalte Luft, Zigarettenrauch oder Allergene. Durch einen inhalativen Provokationstest kann der Pneumologe (Lungenfacharzt) die Empfindlichkeit der bronchialen Schleimhaut messen. Eine BHR ist Anzeichen für eine vorliegende Entzündung der Bronchien, die zu einer dauerhaften Schädigung und somit chronischem Asthma führen kann. Daher kann eine BHR, die nicht Folge eines Virusinfektes ist, eine Vorstufe von Asthma sein. Ein Lungenfunktionstest gibt dann weitere Hinweise, ob eine Erkrankung vorliegt.
Behandlung
Eine spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung) und eine frühzeitige Behandlung mit entzündungshemmenden, niedrig dosierten inhalativen Steroiden schützt vor der Entstehung oder Verschlimmerung eines leichten Asthmas. Jüngste wissenschaftliche Untersuchungen haben außerdem gezeigt, daß eine bronchienerweiternde und entzündungshemmende Kombinationstherapie auch zu Beginn der Erkrankung die Symptome unter Kontrolle bringen kann. Und das effektiver als mit entzündungshemmender Therapie allein.
Alarmsignale beachten
Wer an sich selbst eines der folgenden Symptome bemerkt, sollte unbedingt einen Lungenfacharzt (Pneumologen) aufsuchen.
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Nächtliche Brustenge.
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Pfeifende oder rasselnde Atmung.
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Nächtlicher Husten.
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Nächtliche Atemnot.
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Chronischer Husten und Hustenreiz bei tiefer Einatmung.